Vier-Punkte-Auskopplung
Bei diesem Griff geht die Schwingungsenergie über vier Punkte von der Gabel in die Hand:

1. über die Aufsetzfläche in den Handballen

2. über den Boden des U in den Zeigefinger

3. über den linken Schenkel der Stimmgabel in den Daumen

4. über den rechten Schenkel der Stimmgabel in den Mittelfinger.

Die Auskopplung auf Daumen und Mittelfinger wird um so stärker, je weiter man diese vom Boden des U weg zum offenen Ende der Stimmgabel hin führt.

Übung mit einem schwebenden Stimmgabelpaar
Eine Stimmgabel in die rechte Hand nehmen, eine in die linke. Arme hängen lassen, Dreipunkteauskopplung wählen: wie im Photo aber ohne Kontakt zum Handballen. Wenn man sensibel genug ist, fühlt man das Pulsen, das durch die Schwebung der beiden Stimmgabeln bewirkt wird, in beiden Händen und kann es auf dem Weg von einer zur anderen Hand über Arme und Schultern (mehr oder weniger gut) verfolgen. Vorteil des Pulsens: es läßt sich viel deutlicher fühlen als die (viel schnelleren) Vibrationen. Je nach Bedarf die Auskopplung durch Verschieben von Daumen und Zeigefinger auf den Stimmgabelschenkeln stärker oder schwächer einstellen.
Wer mag, kann dieses Vibrationsfeld mit den Körpervibrationen der eigenen Stimme überlagern. Besonders geeignet ist ein Vokal im Bereich von geschlossenem "o" (wie in "Sohle") bis offenem "o" (wie in "Hort"). Man singt am besten auf der Tonhöhe der Stimmgabel oder eine Oktav oder Quinte darüber.



Stärkere Auskopplung
Normalerweise setzt man die Gabel mit der Aufsetzfläche (Unterseite des Haltestils) auf. Die Vibration ist dabei gut fühlbar, die Stimmgabel schwingt ziemlich lange weiter. Bei Bedarf kann man die Schwingungsenergie der Gabel aber auch stärker wirken lassen, indem man sie über den Schenkel auskoppelt. Setzt man das freie Ende eines Schenkels auf den Körper auf, so ist die Auskopplung maximal, die Schwingung der Stimmgabel bricht aber sehr schnell zusammen. Zudem wird die Gabel dann auch "schlagen", das heißt, daß sie wegen der großen Schwingungsamplitude am Ende des Schenkels sich vom Körper löst und dann wieder "zuschlägt". Näher am "U" ( siehe Bild oben, Auskopplung in das Knie), kann man ziemlich kräftig auskoppeln, wobei die Gabel noch mehrere Sekunden schwingt. Wichtig ist immer, daß man nicht unnötig stark aufdrückt, da dies die Stimmgabel dämpft, und die Wahrnehmungssensibilität an der Einkopplungsstelle unnötig hemmt.

Gewebeanregung und Anregung des Fühlsinnes
Mit der Auskopplung über die Schenkel kann man leicht bewegliche Haut- und Gewebepartien sehr fein anregen, ohne direkt Schall in die Knochen einzuleiten.
Wenn man mit der Fingerbeere am Stimmgabelschenkel langfährt, so daß immer nur ein feiner Kontakt besteht, wird der Fühlsinn im Finger stark sensibilisiert.

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