Wir bieten speziell für Chorsänger Stimmtraining und elementare Übungen an.

Vor allem Sängerinnen und Sänger, die merken, daß sie das Singen Anstrengung kostet, oder daß die Stimme nach den Proben deutlich strapaziert ist, können davon ausgehen, daß einige Stunden individuelles Stimmtraining hilfreich sind. Dann macht das Chorsingen wieder mehr Freude.

Zielsetzung einiger Schüler und Ergebnisse der Arbeit mit Ihnen sind hier beispielshaft skizziert:

NNw (Amateur-Chorsängerin): Sie merkte, daß sie beim Chorsingen mehr geben wollte, als ihr stimmlich möglich war. Zunächst waren ihre Töne sehr schwach, und sie mußte sich selbst einen Ruck geben, um im Unterricht überhaupt allein zu singen. Schon nach drei Stunden Unterricht, sprach ihre Chorleiterin sie an, was mit ihr denn plötzlich los sei. Sie fühlt sich jetzt viel wohler im Chor und kann mehr aus sich herausgehen.

NNm (Amateur-Chorsänger): Er spürte, daß das Singen im Chor ihn anstrengte. Seine Frau schenkte ihm zu Weihnachten einen Gutschein über 3 Stunden Stimmtraining. Er kam so gut voran, und der Unterricht gefiel ihm so gut, daß er zunächst insgesamt 16 Stunden nahm und bei Bedarf wiederkommen wird. Er hatte auch viel Freude daran, ein klassisches Lied solistisch zu singen (An die Musik von F. Schubert). Die CD mit der eigenen Aufnahme schenkte er seiner Frau zum Geburtstag.

NNm (Amateur-Shantychorsänger): Er hat teilweise Solopartien zu singen, was ihn stimmlich anstrengte. Er bekam 5 Stunden von seiner Frau geschenkt, nahm dann insgesamt neun Stunden. Dabei erreichte er wesentliche Verbesserungen im Stimmklang und in der musikalischen Führung der Stimme. Er beendete den Unterricht zunächst wegen starker beruflicher Beanspruchung, und hat vor, danach weiter Stunden zu nehmen.

Stimmtraining
Das Stimmtraining basiert auf den bewährten Grundübungen zur feinen Abstimmung von Atmung und Phonation, Entwicklung der Resonanzräume, effizientem Einsatz der Kehlkopffunktion etc.
Dies alles geschieht geleitet durch die eigene Wahrnehmung und unter dem Hauptaspekt der klanglichen Entwicklung der Stimme.

Klangarbeit an der Stimme
Der Dreh- und Angelpunkt ist für uns das Hören. Denn aus einer optimalen, klangorientierten Höreinstellung erschließt sich eine sehr gelassene, lustvolle Musizierweise. Aus einer solchen Haltung heraus lassen sich dann die typíschen Probleme (Intonation, Noten finden, dynamisch singen, synchron singen...) leichter auflösen.

Eine große Rolle spielt das Hören auf andere Stimmen. Das Zusammenklingen von zwei Stimmen kann sehr intensiv erlebt werden, wenn man die klanglichen Grundstrukturen der Vokale kennt. Damit kann man sich im Zusammenklag verschiedener Vokale den Obertonraum (Klangraum) erschließen und ihn faßbar werden lassen. Verfolgt man die Klangstrukturen noch weiter nach oben, so lernt man die akustische Substanz der Helligkeit der Stimme kennen (Brillanz). Diese Brillanz verleiht der Stimme Tragfähigkeit und ermöglicht einen permanenten klanglichen Kontakt zwischen allen Sängern. Diese Verbindung im "Hören-Singen" fühlt sich sehr angenehm an und beflügelt Sängerinnen und Sänger und führt zu einem homogenen, lebendigen Gesamtklang.

Wir haben die Methode als Klangkontakttraining bezeichnet und darüber auf verschiedenen Kongressen berichtet, Workshops gegeben, Artikel publiziert.

Intonation
Übungen zur Intonation sind zumeist nicht sehr motivierend. Wir haben zwei Ansätze, die gut angenommen werden, vielen Leuten Spaß gemacht haben und überzeugende Ergebnisse erbringen.

a) Graphische Wiedergabe des gesungenen Tonhöhenverlaufes
Sie können allein oder in einer kleinen Gruppe arbeiten. Sie sehen genau, wie die Intonation Ihrer Stimme verläuft. So können Sie schnell erkennen, ob vielleicht ein Intervallsprung zu klein war, oder ob sie den Ton getroffen haben und dann etwas abgedriftet sind etc. Viele verschlefen auch die Töne (singen Glissandi statt Tonstufen). All das wird visuell offengelegt und kann dann sofort bewußt gehört werden. Damit ist der Anfang zur Besserung effektiv eingeleitet.

Zum Üben eigenen sich elementare Tonfolgen (Intervalle...) und ebensogut Ausschnitte aus einem Stück, das Sie gerade singen. Man kann bequen Kurven und töne zum Vergleich miteinander speichern und in beliebiger Folge wieder abspielen. Nach wenigen Sequenzen ist es möglich, ein bisher unbekanntes intonatorisches Sicherheitsgefühl zu entwickeln. Die Fortschritte, die jemand an ein paar Takten gemacht hat, übertragen sich auf das ganze Stück .

b) Multitrack-Übungen
Wenn Sie einmal allein ein einfaches, mehrstimmiges Stück mithilfe der Multitracktechnik einsingen, werden Sie intensiv erleben, welche Harmonien Sie singen. Das verbessert die Intonation schlagartig. Die Übung macht Spaß. Und das Ergebnis (ggf. auch auf CD) läßt Sie und Ihre Freunde aufhorchen. Natürlich wird auch ein präzises Timing (keine nachklappernden Einsätze oder t´s etc) und überhaupt eine aufmerksamere Gestaltung der Tonführung gefördert.

Ein wesentlicher Grund für die Effizienz dieser Übung ist, daß man mit der eigenen Stimme klanglich intensiveren Kontakt halten kann als mit andern Stimmen.

Natürlich ist auch das Simulieren eines Chores sehr hilfreich. Stellen Sie sich vor, sie können per Mischpult wählen, mit welchen Chostimmen sie zusammensingen wollen. Wenn Sie bei einem Stück mal Ihre Stimme zusammen mit allen anderen Stimmen einzeln gesungen haben, werden Sie den Satz besser kennen und viel sicherer singen. Der Phantasie beim Ausdenken der Übungen sind kaum Grenzen gesetzt. Natürlich können Sie auch so üben, daß Ihre Stimme gesungen oder instrumental mit eingespielt ist, und Sie so das Stück in Ruhe kennenlernen können.

Chorpraxis

In Bremen gibt es einer Reihe von Chören mit erfahrenen Chorleitern, die gern neue Sängerinnen und Sänger aufnehmen. Adressen und Informationen zu den Chören finden sich in dem Buch

Schäfer, Thomas: Chöre in Bremen, 1998 Bremen, ISDN 3-9806 499-0-3

Das Buch ist auch in der Stadtbibliothek vorhanden (und oft ausgeliehen).