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Stimme als Zustand -
Zustand als Stimme

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Die Stimmtage sind konzipiert für Jedefrau und Jedermann mit Interesse für die Stimme.
Die aktive Teilnahme steht im Vordergrund, Offenheit und Mut zu Experimenten prägen den Geist der Veranstaltung.
Auch Experten sind natürlich herzlich willkommen.

DIE MÖGLICHKEIT,
moderne Theorie und Praxis des Stimmtra
inings für Sprechen und Singen kennenzulernen, bieten
DIE STIMMTAGE 2008
im Oktober/November in AACHEN / BREMEN / HAMBURG /OLDENBURG / STUTTGART

für Stimmtherapeuten, Sprecher, Sänger, Sprech- und Gesangspädagogen und für alle Interessierte


Stimme als Zustand - Zustand als Stimme

Stimme als Zustand

1. Es gibt kein Stimmorgan - Stimme ist ein vernetzter Zustand verschiedener Organe
Zur Stimmproduktion werden verschiedene Teile des Körpers in einer bestimmten Art vernetzt. Die Stimme funktioniert sozusagen als Zustand auf Über-Organ-Ebene. Dabei müssen die eigentlichen (primären) Aufgaben der beteiligten Organe zurückgestellt werden.
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2. Mikro- und Makro-Zeit - Zustand und Aktion

2.1 Die Stimme kann nur über "Randbedingungen" gesteuert werden
Die Schwingung der Stimmlippen verläuft so schnell (beim Sprechen um 100 bzw. 200 Schwingungnen pro Sekunde bei Mann/Frau), dass die Hin- und Herbewegung der Stimmlippen nicht einzeln durch neuronale Impulse ausgelöst werden kann. Die Schnelligkeit und Schwingungsweite der Stimmlippen ergeben sich durch die Einstellung bestimmter "Parameter", wie Luftdruck in der Lunge, Spannung der Stimmlippenmuskulatur etc.. Solche Gegebenheiten fasst man normalerweise als Zustände auf, die durch "Parameter" gesteuert werden. Bei der Stimme können wir die Parameter (Muskelspannungen) nur vergleichsweise langsam ändern, während die Stimmlippen sehr schnell schwingen. Es ist sinnvoll, hier zwischen Mikrozeit (schnelle Bewegung der Stimmlippen, Millisekundenbereich) und Makrozeit (langsame Änderung von Muskelspannungen, Bereich ab etwa 1/20-Sekunden und mehr) zu unterscheiden.

2.2 Die Stimme kann nur im Makrozeitbereich wahrgenommen werden
Was für die Steurung der Stimme gilt, gilt auch für die Wahrnehmung: die schnellen Luftbewegungen einer Schallwelle sind mit dem menschlichen Nervensystem nicht verfolgbar. Die zeitlichen Geschehnisse innerhalb einer 1/20 Sekunde sind für uns nicht auflösbar, sie prägen aber Wahrnehmungsqualitäten aus (Tonhöhe, Klangfarbe, Lautstärke), die sich zeitlich langsam (im Makrozeitbereich) ändern.
Bei der wissenschaftlichen Beschreibung dieser Vorgänge spielt der Frequenzbegriff eine wesentliche Rolle, wie immer, wenn es um die Untersuchung von physikalischen Zuständen geht.





2.3 Zustand und Aktion
Die Aktion der Gestaltung von Ereignisdetails ist auf den Makrozeitbereich beschränkt. Die Gestaltung im Mikrozeitbereich geschieht durch die Eigenschaften des "Systems", die teils unbewusst eingestellt werden, teils langsam (makrozeitlich) über Parameter kontrolliert werden können. So entsteht ein "Zustand" an dem sich Oberfächen- und Tiefeninformationen erkennen lassen .


Zustand als Stimme
Stimme transportiert neben dem Wort immer die mentale und körperliche Verfassung des Sprechers. Weil die Stimme viele Organe zu einer anspruchsvollen Funktion miteinander vernetzt und den ganzen Körper durchklingt, tastet sie quasi die Feinstruktur der Befindlichkeit ab. Damit trägt der Stimmschall neben der oberflächlichen Information der Worte "Tiefeninformation".


Die Sinnbilder in dieser Spalte sollen dazu anregen, die Sachverhalte nicht nur scharfsinnig, sondern auch intuitiv zu betrachten. Durch einen Klick auf ein Bild öffnet sich eine größere Darstellung mit Hinweisen. Anmerkung: Stimme und Quantentheorie
Auch wenn es nicht sinnvoll ist, die Stimmfunktion selbst quantentheoretisch zu beschreiben, so ist die Parallele zwischen der Beschreibung der Stimme als Zustand und den Konzepten der Quantentheorie nicht übersehbar.
Dieses Thema wird im Laufe der Jahre auf forum-stimme.de weiter beleuchtet werden.

Eine grundlegende Gemeinsamkeit ist: aus den an der Oberfläche wahrnehmbaren Ereignissen (Hörbares / messbare Größen), lassen sich prinzipiell die internen Wirkvorgänge nicht grundlegend erkennen. Um diesen gerecht zu werden, ist das Denken in "Zuständen" angemessener, als das in Ereignissen und kausalen Zusammenhängen.

Anmerkung: Zustand oder Nicht-Zustand
Die Frage liegt nahe, was denn das Gegenstück zu einem "Zustand" ist.
V
ersuch einer Antwort: Wenn wir etwas als "Zustand" sehen, ist das eine Betrachtungsweise. Es gibt zu dieser Betrachtungsweise das Gegenstück "eine Folge von Geschehnissen", oder ähnliches. Jedenfalls lässt sich die Realität selbst nicht nicht in die Kategorien "Zustand" oder "Nicht-Zustand" aufteilen.