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ERRATA VOCOLOGICA

7 Fazits

Heinz Stolze, Start im November 2006, letzte Änderung am 15.10.2012

in www.forum-stimme.de

-

Worum es mir geht

Die folgenden Fazits ziehe ich aufgrund der Einsicht, dass Publikationen sowie Lehre und Praxis im Bereich der Stimme in für mich unbefriedigender Weise viel Falsches und Mißverständliches enthalten. Die 10 Errata, anhand derer exemplarisch Mißverständnisse aufgezeigt werden, dienen als Ausgangsbasis. Bei der Formulierung der Fazits habe ich aber auch vieles andere, was ich gelesen, gehört und erlebt habe, im Sinn.

Das Aufzeigen von Fehlern möchte ich keinesfalls als Vorwürfe an Einzelpersonen verstehen. Fehler sind Chancen zur Verbesserung, und mir ist klar, dass auch meine eigenen Ausführungen hier und da unvermeidlich fehlerhaft sind. Wichtig ist mir, Ideen bekannt zu machen, wie man künftig klarer und interdisziplinär verständlicher an das Thema Stimme herangehen könnte.

Natürlich werde ich diese Ideen auch für mich umsetzen. Die Fazits sind somit auch als Programmatik für die weitere Entwicklung von forum-stimme.de zu sehen.

Seriöse Anmerkungen aller Art zu diesem Thema nehme ich gerne entgegen. > Mail

Zur Darstellung der Fazits

Die Fazits werden jeweils in einer kurzen Aussage (AS) präsentiert, die durch Ausführungen (AF) erläutert wird. Dazu kommen Beispiele und Verweise auf die ausführlich beschriebenen Errata-Themen, sowie Hinweise zur Verknüpfung mit anderen Fazits.

In Ausführungen und Anmerkungen befinden sich Links zu weiteren Seiten von forum-stimme.de und auch Hinweise auf Themen, die in nächster Zeit hier behandelt werden sollen (>>). Wer an einem derart gekennzeichneten Thema interessiert ist, wird dann bei einem späteren Besuch statt des Symbols >> einen fertigen Link vorfinden, sobald der entsprechende Artikel erstellt ist.

Die Fazits lassen sich in drei Bereiche teilen:
- Orientierung (A,B,C,D), Kennfarbe blau
- Besonders bedeutsame Einzelthemen (E,F), Kennfarbe rot
- Konzept des Herangehens (G), Kennfarbe grün

Der jeweils über den Fazit-Blöcken angebrachte Balken mit Links dient zur schnellen Navigation auf dieser Seite.

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

A Definition von "Stimme"

AS: Es ist zunächst zu klären, was man überhaupt unter "Stimme" versteht. Sonst sind Ungereimtheiten und Mißverständnisse unter den Disziplinen vorprogrammiert.

Vorschlag: Unter "Stimme" verstehe ich die wahrgenommene Stimme

AF1: Dies ist also das, was jemand als Stimme hört oder auch fühlt (Vibration im Körper). Alle zugehörigen Aspekte wie Stimmproduktion, Ausbreitung, Hören, Wahrnehmungsprozesse etc. sind zu behandeln.
Im Gegensatz dazu kann man sich auch darauf beschränken, die akustisch vorhandene Stimme, also das Schallfeld, das die gehörte Stimme auslöst unter "Stimme" zu verstehen. Diese ist messbar und wesentlich exakter behandelbar als die "Stimme" im Sinne der obigen Definition.

AF2: Um die Definitionsfrage besser zu verstehen, ist es hilfreich, ein Modell der Wirklichkeiten zugrunde zu legen. Vereinfacht dargestellt könnten drei Ebenen differenziert werden:

Wirklichkeit I: die außerhalb des betrachteten Individuums messbar (physikalisch) vorhandene
Wirklichkeit II: skalierbare Wahrnehmungsgrößen, die eng mit Meßgrößen verbunden sind, wie Lautstärke (verbunden mit Schallpegel), Tonhöhe (verbunden mit Grundfrequenz)


Wirklichkeit III: Die Wahrnehmungen im Sinne von Teilen der gebildeten Gesamtvorstellung der äußeren Welt. Diese ist stets durch kulturelle Prägung und Intentionen des Wahrnehmenden geprägt.

Beispiel dazu:
Wirklichkeit I: messbare Grundfrequenz
Wirklichkeit II: gehörte Tonhöhe (kontinuierlich variable Größe, mit psychoakustischen Methoden meßbar)
Wirklichkeit III: gehörte Tonstufe in einem tonalen System (kategorialisierte Größe, funktionale Bedeutung, typischerweise eingebunden in eine Melodie und/oder Harmonie - somit Teil einer "Gesamtwahrnehmung")

AF3: Verschiedene Wissenschaften, die sich mit Stimme beschäftigen, haben verschiedene Definitionen und Ziele. Diese zu klären und zu formulieren ist für den überdisziplinären Austausch essentiell.
Konkrete Ausführungen dazu: >>


Bezug zu Fazit B
Je nach Wirklichkeitsebene sind verschiedene Begriffe und "Logiken" angemessen.


Bezug zu Erratum 10: Tonhöhe

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

B Sprache entwickeln

AS: Die Beschreibung der verschiedenen Wirklichkeitsebenen verlangt verschiedene Begriffe und Denkweisen ("Logiken"). Der Übergang zwischen diesen ist schwer. Es lohnt aber immer wieder, ihn anhand konkreter Sachverhalte zu vollziehen.

AF1: Die Anwendung verschiedener Begriffe auf verschiedenen Ebenen wurde am Beispiel der Tonhöhe bereits unter Fazit A beschrieben.

AF2: Sehr hilfreich ist es, immer wieder einen Sachverhalt in "Passagen durch die verschiedenen Wirklichkeiten" darzustellen. Dies ist ohne klare Begriffszuordnungen unmöglich.

AF3: Die Wirklichkeit III erleben wir als Ablauf von Ereignissen, die kausal miteinander verknüpfbar sind. Allerdings ist uns zumeist nicht klar, dass die Kausalitätvorstellung alles andere als präzise ist. Sie ist eher assoziativ und kann formal immer ad absurdum geführt werden (>>). Dagegen ist die präzise Beschreibung der Ebene I nur mathematisch möglich. So ist eine weitgehende Objektivierung erreichbar, die aber naturgemäß mit Sinnlosigkeit (Verzicht auf liebgewonnene Kausalitätsvorstellungen) einhergeht.

AF4: Ein grundlegendes Problem ist, dass die mathematische Beschreibung der Wirklichkeit I zwar in Worten umschrieben werden kann. Die entsprechenden Aussagen sind als Ableitungen aus mathematischen Ergebnissen weitgehend richtig. Leider muss man aber davon ausgehen, dass die "logischen" Weiterverarbeitungen solcher Aussagen auf der Ebene des normalen Denkens in der Regel nicht richtig sein werden. Dies bezieht sich konkret auf Aussagen über die Schallwellen. Ein Musterbeispiel für solche Missverständnisse ist die Resonanzkammertheorie (Erratum 5).


AF 5: Die Existenz verschiedener Betrachtungsebenen (Schallwelle versus Wahrnehmungsgrößen) ist in vieler Hinsicht analog zur Doppelschichtigkeit von Quantentheorie und makroskopischer Mechanik (Materiewellen versus Beobachtungsgrößen wie Orte, Geschwindigkeiten). Mehr dazu: >>

Beispiel von Sprachverwirrung durch mangelnde Einsicht in die Eigenart der verschiedenen Wirklichkeitsebenen: die Verwendung des Begriffes "Resonanz", der offenbar immer wieder als hochwirksames Agens zur Herstellung vermeintlich hochbrillanter Assoziationen wirkt > mehr zu Resonanz


Bezug zu Fazit A
Klare Definition des Begriffes "Stimme"

Bezug zu Fazit C
Disziplinen


Bezug zu Erratum 3: Aufsprengen
Bezug zu Erratum 5: Resonanzkammer
Bezug zu Erratum 3: Luftmoleküle

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

C Disziplin-Positionen erkennen

AS: Die Positionen und Zielsetzungen der einzelnen Disziplinen müssen klar erkannt werden, wenn man deren Aussagen und Ergebnisse verwendet.

AF1: Wahrnehmungen der Realität können bei einzelnen Beobachtern, die verschiedene Zielsetzungen haben, recht verschieden und vor allem auch widersprüchlich ausfallen. Das gilt in gleichem Maße auch für verschiedene Disziplinen, die ein und dasselbe Thema bearbeiten.

AF2: Werden Ergebnisse einer fremden Disziplin leichtfertig übertragen, so kann es zu sehr seltsamen Darstellungen kommen. Oft darf man vermuten, dass die Weiterverbreiter durchaus fähig sind, einzusehen, dass Sie ihren eigenen Text nicht wirklich verstehen.

Beispiel: Die Übertragung der Quelle-Filter-Theorie aus der elektrotechnisch orientierten, auf Stimmsynthese zielenden Wissenschaft auf die Wissenschaft des Singens und Sprechens. Dort wird sie gar als "Primärklang(!)-Filter-Modell" bezeichnet, obwohl sie die Stimme (Lunge, Stimmlippen, Vokaltrakt) gar nicht im eigentlichen Sinne modelliert. Im Grunde genommen ist sie ein mathematisches Werkzeug der theoretischen Physik (Linear Response Theorie, kommt auch als Black-Box-Theorie der Kybernetik oder Vierpoltheorie der Elektrotechnik vor), die in der üblichen Beschreibung in Stimmbüchern nicht einmal richtig physikalisiert wird (Schalldruck, Schallschnelle kommen nicht vor)

.


AF3. Aus Diziplin-Positionen heraus können auch babylonische Sprachverwirrungen entstehen. Als Vorschlag zur Klärung des Begriffes "Formant" kam von der naturwissenschaftlichen Seite der Stimmforschung die Forderung, den Begriff des Formanten generell mit Resonanzfrequenz gleichzusetzen, was aus Sicht der Phonetik (und nicht nur aus dieser Sicht) undiskutabel ist. (Erratum 9: Formanten)

AF4. Eine Listung der wesentlichen Disziplinen, die sich mit Stimme beschäftigen, ihrer Position und Zielsetzung ist nötig, um überdisziplinär sinnvoll mit dem Thema "Stimme" umzugehen. Ein Ansatz dazu erscheint demnächst.(>>)


Bezug zu Fazit B
Sprache entwickeln

Bezug zu Fazit D
Mehr Phänomenologie (schützt vor voreiliger Übertragung fertiger Theorien)


Bezug zu Erratum 2: Primärklang-Filter-Modell
Bezug zu Erratum 9: Formanten

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

D Mehr Phänomenologie

AS: Das, was wirklich vorhanden und beobachtbar ist, muss zunächst einmal möglichst so, wie es ist, beschrieben werden. Dabei ist Basiswissen etablierter Disziplinen heranzuziehen. Das "Aufsetzen" fertiger Theorien darf aber nur so erfolgen, dass die Anwendbarkeit für den gegebenen Fall genau untersucht wird.

AF1: Die Beschreibung der Vorgänge in Kehlkopf und Vokaltrakt bei der Stimmproduktion ist ein Musterbeispiel für die Versäumnisse und für die künftigen Möglichkeiten. Zwar findet man ganz brauchbare phänomenologische Beschreibungen der Stimmlippenbewegung, kaum aber solche der Luftströmung und noch weniger über die Schallanregung im Vokaltrakt.

Beispiel Stimmproduktion: Hätte man sich im phänomenologischen Bereich mehr Klarheit über die Strömung durch die Glottis und im unteren Bereich des Vokaltraktes verschafft, dann hätte man sich genauer mit der Frage, wie der Übergang von Wechselströmung zu Schallfeld zu verstehen ist, beschäftigt. Die weitverbreitete Vorstellung, dass direkt oberhalb der Glottis das Geschehen total durch eine Schallwelle beschreibbar wäre (so wird das Primärklang-Filter-Modell im allgemeinen verstanden) wäre gar nicht erst aufgekommen.
Mehr zu diesem interessanten Themenbereich demnächst.(>>)

AF2: Zur phänomenologischen, allgemeinverständlichen Beschreibung von Wellenprozessen benutzt man zunächst am besten das Zeitbild. Man schildert also die Abläufe in zeitlicher Folge. Erst wenn das ausgereizt ist, ist es sinnvoll, im Frequenzbild fortzufahren. Dabei muss der Unterschied Schreibern und Lesern klar sein. Auch dürfen keine unzutreffenden Vermischungen der Bilder stattfinden. Derzeit kann man davon nicht ausgehen (daher auch Fazit F). Die Rezeption des Primärklang-Filter-Modells ist ein Beispiel für Missverständnisse.
Den meisten (Lesern und auch (reproduzierenden) Autoren) scheint nicht einmal klar zu sein, dass mit der gängigen Darstellung nur der stationäre (eingeschwungene) Fall beschrieben wird.


AF3: Die weitgehend theoriefreie, phänomenologische Beschreibung von Vorgängen kann sehr anschaulich und spannend gestaltet werden. Gerade die modernen Möglichkeiten von per Mausklick variierbaren Abbildungen und Animationen bieten exzellente Möglichkeiten, die auch zunächst weniger Interessierte anlocken und die Nachfrage nach Theorien auslösen. In forum-stimme.de werden solche Darstellungen künftig mehr verwendet werden. Der lebhafte Besuch unserer Seite Luft-molekular zeigt, wie beliebt gute, rein phänomenale Darstellungen sind.

AF4: Der Begriff der "Resonanz" ist ein Musterbeispiel vorschneller Theorie-Übertragung. So kommt es dazu, dass eine einfache Übertragung des physikalischen Resonanzbegriffes, die für das Schallfeld im Vokaltrakt noch brauchbar wäre, ohne viel Überlegung auf die aus dem Mund austretende Schallwelle angewendet wird. Dabei wird der Satz von der Erhaltung der Energie verletzt. Eine vorangehende Betrachtung der Vorgänge auf Phänomenebene würde vor dem Fehler schützen (Erratum 1).

AF5. Die Vermenschelung von Materie, etwa von Molekülen kommt vor allem aus dem Bereich der aufwendig vermarkteten Bestseller-Sachbücher. Auch hier hülfe eine genauere Phänomen-Betrachtung, bevor man so etwas wie die Vorstellung von der Musikalität tanzender Luftmoleküle ernsthaft weitervermittelt.
(Erratum 6: Luftmoleküle)

Beispiel für mehr Phänomenologie: : Mikrowelt Luft
Das physikalische Geschehen der Stimme spielt sich vornehmlich in Luft ab. Wie die im Mikroskopischen aussieht, zeigt ein Blick in unsere vielbesuchte Seite Luft-molekular.


Bezug zu Fazits E, F

Bezug zu Erratum 1: Verstärkung durch Resonanz
Bezug zu Erratum 2: Primärklang-Filter-Modell
Bezug zu Erratum 6: tanzende Luftmoleküle

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

E Stimmproduktion

AS: Eine klare, allgemeinverständliche und richtige Erklärung der Stimmproduktion gehört eigentlich in jedes anspruchsvolle Buch über die Stimme, und zwar an zentraler Stelle.

AF1: Wie der Stimmschall entsteht - kann das überhaupt von Jemandem erklärt werden, der nicht genau weiß, was eine Schallwelle ist? Und wer kann das schon von sich behaupten?

AF2: Zum einen wäre es hilfreich, wenn mehr Leute lernen würden, was eine Schallwelle ist. Bei einer phänomenologisch orientierten Darstellung der Stimmfunktion würde man gar erkennen können, dass eine "Schallwelle" hier eher als Beschreibungskonzept von Luftbewegung, nicht so sehr als absolutes Faktum aufzufassen ist. Hier bestünde eine Chance, etwas von der Naivität gegenüber naturwissenschaftlich geprägten Methoden aufzugeben, die oft schulgeprägt vorhanden ist. Man darf davon ausgehen, dass es Erklärungsmöglichkeiten gibt, die nicht sofort die weitverbreitete Physikphobie aktivieren, stattdessen aber wohliges Aha-Erleben erzeugen und das Üben mit der Stimme anregen können. Versuch in diese Richtung (>>).


AF3: Zum anderen sind tatsächlich Möglichkeiten gegeben, die Entstehung des Stimmschalls auch ohne genaue Kenntnis der Schallwelle zu erklären, Nur muss man dann konsequent auf seiner Ebene bleiben (Wirklichkeit III, eher umgangssprachlich und erfahrungsorientiert) und der Versuchung ungekonnt zu physikalisieren widerstehen. Beispiel (>>)


Bezug zu Fazits A, B, C, D


Bezug zu Erratum 1 bis 9: Übersicht

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

F Frequenzdarstellung

AS: Es führt kein Weg darum herum, den modernen Begriff der Darstellung einzuführen. Ohne diesen ist ein befriedigendes Verständnis von Spektren (dem A und O der Klangbeschreibung) nicht möglich.

AF1: Eine Erklärung des Begriffes "Darstellung" findet sich unter > Darstellung.

AF2: Die Unterscheidung von Dingen an sich und ihren Darstellungen etwa im Zeitlichen oder im Spektralen ("Frequenzlichen") ist nicht nur Formalismus, sondern auch eine wertvolle Ergänzung des allgemeinen Weltbildes, die eigentlich in Anbetracht der technologischen und kulturellen Bedeutung der atomaren Prozesse, die nur so beschrieben werden können, für einen allgemein gebildeten Menschen selbstverständlich sein dürfte. Auch ein fundiertes, überdisziplinäres Wissen über die "Stimme" ist ohne diesen Begriff heutzutage nicht möglich.

AF3: Das Konzept der Darstellung ist im Grunde leicht zu verstehen. Die Frequenzdarstellung wird auch als Spektraldarstellung bezeichnet, da ihre Basiselemente bezogen auf die Lichtwellen als Spektralfarben gesehen werden.


AF4: Besondere Aufmerksamkeit verdient die Verbindung beider Darstellungen (zeitlich und spektral) bei der Beschreibung von Klangstrukturen und Prozessen der Klangbildung. Dies ist zwar anspruchsvoll, aber nicht kompliziert, und ist wie bereits oben erwähnt eine kaum zu überschätzende Erweiterung des rein zeitbezogenen Weltbildes.


Bezug zu Fazits A, B, C, D, E, G


Bezug zu Erratum 2: Primärklang-Filter-Modell
Bezug zu Erratum 7: Frequenzdefinition
Bezug zu Erratum 9: Formanten

A Definition von "Stimme" | B Sprache entwickeln | C Disziplin-Positionen erkennen | D Mehr Phänomenologie
E Stimmproduktion | F Frequenzdarstellung
G Triadisches Herangehen

G Triadisches Herangehen

AS: Die Verbindung von "harter" Theorie, umgangssprachlichen Betrachtungen und praktischen Übungen ist erfahrungsgemäß sehr geeignet, Themen zum Bereich "Stimme" anregend und kompetent darzustellen.

AF1: Als Schlagworte für diese Triade wählen wir: WISSEN, JOURNAL, PRAXIS. Sie werden bei der künftigen Organisation und Ausgestaltung von forum-stimme.de Leitlinien sein. Ein wesentliches Konzept ist dabei, dass einzelne Themen durch diese Triade hindurch verfolgt werden können.

AF2: Die Verbindung von Erklärung und Erfahrung durch praktisches Tun ist bekanntlich äußerst wirkungsvoll und durch nichts anderes zu ersetzen. Allerdings ist zu fordern, dass dies mit einem hohen Qualitätsbewußtsein geschehen muss. Beweise theoretischer Aussagen durch praktische Übungen sind stets sehr kritisch zu prüfen. Solche Bezüge herzustellen, ohne auch nur annähernd sachlich damit umzugehen, ist groß in Mode.

Musterbeispiel: "Und nun stößt du mit dem Zwerchfell in kräftigen Schüben Luft aus. So... (Luftausstoßen wird vorgemacht). Na, hast du nun gemerkt, wie Dein Zwerchfell die Luft herausstößt? Also sieh, es ist immer am besten, sein Wissen durch Praxis zu untermauern!"
Natürlich lässt sich durch muskuläre Aktivität des Zwerchfells Luft einziehen - aber doch nicht ausstoßen. Trotzdem sind durch entsprechende Anleitungen "weltbekannter Gesängspädagogen" (auch in gedruckter Form auf den Coverinnenseiten von Liederheften) Tausende der Meinung, dass sie mit ihrem Zwerchfell aktiv Luft aus der Lunge stoßen können und dass sie dies auch durch praktische Erfahrung nachgewiesen haben.


AF3: Das JOURNAL ist die Ebene, in der auch spezielle Fachthemen so behandelt werden, dass Fachleute aus anderen Gebieten und interessierte Laien sie verstehen können. Die direkte thematische Anbindung an den Bereich "WISSEN" stellt sicher, dass die Journal-Darstellungen seriös fundiert sind. Die Anbindung an die PRAXIS ermöglicht ein tieferes Erfassen und steht dafür, dass die Themen auch praktisch relevant sind.

AF4: Erfahrungsgemäß sind die Hürden für wirklich interdisziplinäre Arbeit gerade bei etablierten Fachwissenschaftlern sehr hoch, während Berufspraktiker, Studenten und Laien in dieser Hinsicht viel offener sind.
Mit der angestrebten Allgemeinverständlichkeit im Bereich "JOURNAL" verbindet sich somit die Hoffnungen auf eine umfassende Resonanz.

AF5: Die Wahrnehmung der eigenen Stimme im Körper und ihre Wirkungen auf Körper und Geist bilden ein Feld, das bisher noch nicht systematisch und ausführlich behandelt wurde. Es bietet die Gelegenheit, den hier beschriebenen triadischen Ansatz in noch weitgehend unbebautem Terrain umzusetzen. Artikel zu diesem Thema sind geplant.

AF6: Für die hier skizzierte triadische Behandlung des Gesamtspektrums des Wissens über die Stimme wählen wir die Bezeichnung triadische Vocosophie (vocosophy).


Bezug zu Fazits B, E, F


Bezug zu allen Errata-Themen: Übersicht


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